So liebe Leute,
hier gibt’s nun wieder was für die Augen 😉
Seit Mittwoch haben wir nun schon Seminar mit Sprachkurs und Workshops. Ja, der Sprachkurs. Das ist eine Sache für sich. Anfangs mussten wir einen Test machen, um zu gucken, wie gut wir sind und für welches Level wir geeigent sind. Ich dachte mir, dass ich in der A-Kurs komme, welcher der einfachste ist. Also der dazugehörige Test lief ganz okay. Naja, letzendlich bin ich in der B1-Kurs gekommen. Also der schon für Fortgeschrittene. Das Beste wäre C.
Nagut zurück zu B1. Wir sind eine Gruppe von 7 Leuten und alle verstehen so gut wie nichts. Aber das wird schon noch! Es gibt einfach so viele Sachen, die man beachten muss. Außerdem habe ich auch mit bedauern festgestellt, dass einige Wörter hier ganz anders heißen als in Spanien (z.B. aus tú wird dann vos und aus vosotros dann ustedes). Daran muss ich mich noch gewöhnen. Der Sprachkurs geht nun insgesamt 3 Wochen – auch samstags.
Nachmittags stehen dann noch andere Workshops an – einige freiwillig, andere verpflichtend. Zum Beispiel gibt es Workshops über Gewalt, Geschichte, Ärmbänder knüpfen, Projekte besuchen … Alles ziemlich interessant. Am liebsten würde ich alles machen, aber leider überschneiden sich einige Kurse. Das absolute Highlight von den Kursen für mich war ja schon am Donnerstag. Da sind wir nämlich in mein Projekt gefahren, in dem ich das kommende Jahr arbeiten werde.
Eine Stunde haben wir dorthin mit dem Bus gebraucht und waren beeindruckt, auch geschockt von der Vielfalt der Barrios. In dem Barrio La Matanza liegt mein Projekt. Dort haben wir uns die Einrichtung angeschaut. Kinder waren auch gleich draußen am Fußball spielen. Genau mein Ding! Ich wollte am liebsten gleich mitkicken. Das Gelände dort ist relativ groß- Werkstatt, Waschräume, riesen Küche, und die „Klassenräume“. Und dann natürlich noch ein Fußballfeld mit 2 Toren. Nach dem Seminar fange ich endlich dort an. Ich freue mich schon und bin sehr gespannt, was mich dort erwarten wird.
Donnerstagabend konnte ich dann auch noch meine Wohnung anschauen. Okay, nicht von innen, aber meine 2 Mitbewohnerinnen (Leonie und Freya) und ich sind zumindest schonmal vorbei gelaufen. Die Wohnung liegt in einer Nebenstraße, direkt neben einer Kirche und in der Nähe von einem kleinen Park. Die Straße hat an beiden Enden große Tore, die nachts zugeschlossen werden, damit dort keine Obdachlosen vor der Kirche rumlungern. So habe ich das zumindest verstanden.
In der ISEDET schlafe ich in einem 8-Bettzimmer mit einigen anderen Freiwilligen zusammen. Insgesamt sind wir 45 Freiwillige aus Deutschland – die meisten aus dem Süden. Hinzukommend ist meine Matratze hammer weich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich in einer Hängematte liege. Also nicht sehr rückenschonend. Aber ich will nicht meckern, denn im Großen und Ganzen ist es hier doch schön. Schließlich habe ich bis jetzt noch nicht kalt duschen müssen, wie die Morgenduscher. Außerdem verstehe ich mich mit allen anderen echt gut. Eine sehr gute Gemeinschaft! Selber kochen müssen wir auch, was bei einem sehr merkwürdigen Gasherd schwierig ist. Es hat auch schon geknallt – der Hahn für den Herd wurde mit dem vom Ofen verwechselt und so knallte es im Ofen ziemlich laut. Heute Morgen roch man dann bis in den ersten Stock Gas, weil welche vergessen haben den Hahn zuzudrehen. Wir leben schon gefährlich hier! Aber nun wissen wir ja alle wie es funktioniert!
Viel von der Stadt habe ich noch nicht gesehen, abgesehen von dem Stadtteil Flores, wo die ISEDET ist und in dem ich auch später leben werde. Es ist echt verhältnismäßig schön hier. Alles, was man braucht, ist bei mir um die Ecke. Sehr schön. Und weit bis ins Stadtzentrum habe ich es auch nicht. Am Wochenende werde ich mehr sehen.
Es grüßt ganz lieb
Mariel (:
Ps. Heute waren es schon 20°C draußen. Der Winter verschwindet so langsam. Nur nachts ist es noch sehr kalt!