Liebe Leser,
ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr 2011. Vielleicht etwas verspätet, aber vorher habe ich es leider nicht geschafft.
Mein Vorsatz für dieses Jahr ist möglichst viel noch von dem Land Argentinien zu sehen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Zeit sehr schnell vergeht. Schließlich ist schon fast die Hälfte rum. Naja am Montag beginnt mein Zwischenseminar in Eldorado, Misiones.
Dieser kleine Ort von 100.000 Einwohnern liegt in der Nähe der Iguazu Wasserfällen. Ich bezeichne Eldorado bewusst als kleinen Ort, weil nach fünf Monaten nur Buenos Aires, kommt einem alles sehr klein vor.
Also ich nahm das Seminar als Anlass mir ein paar Tage vorher freizunehmen um ein verlängertes Wochenende zu haben. Ich fuhr schon auf eigene Faust hoch in den Norden um einen anderen Freiwilligen zu besuchen, der auf dem Gelände eines Altenheimes wohnt. Hier wird auch das Seminar stattfinden. Die Busfahrt war wirklich schön. Zwar total lang mit 18 Stunden, aber die Landschaft ist einfach beeindruckend. Es ist sehr grün … mitten in der Natur. Es wimmelt hier von Bäumen, Hügeln und roter Erde. Es gibt kaum asphaltierte Straßen, sondern eher Kopfsteinflaster, aber auch nur so willkürlich. Also Kontrast pur! Aber ich finde es sehr schön und es tut gut mal einen Auszeit in der Natur zu nehmen.
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich die Natur doch etwas vermisst habe … ich als Dorfkind. Es ist so ruhig und idyllisch hier. Leider wimmelt es hier nur von Mücken. Es ist hier kaum gefährlich. Man muss nicht unbedingt aufpassen, wo man hingeht. Man kann sich einfach bewusst frei bewegen ohne Hintergedanken. Das ist in Buenos Aires ja nicht immer unbedingt möglich. Dort steht Gewalt und Kriminalität an der Tagesordnung. Trotzdem fühle ich mich auch dort relativ sicher. Schließlich kenne ich mich nun doch schon etwas aus und meide gewisse Viertel und Blöcke..
Letzte Woche hat der Sommer bei mir auf der Arbeit begonnen. Damit möchte ich sagen, dass in den Sommermonaten anders gearbeitet wird. Die Pileta (dt. der Pool) steht hauptsächlich im Vordergrund oder Spiele in Verbindung mit Wasser. Es ist einfach zu warm, um groß was anderes zu machen. Täglich halten wir uns mindestens eine Stunde im Pool auf. Die Großen können überwiegend schon schwimmen. Die Kleinen hingegen versuchen es noch mit Hundepatteln oder tauchen einfach nur. Aber sie wollen schwimmen lernen und machen Fortschritte. Einige haben noch Angst vor dem tiefen Wasser, wobei andere sich ohne Bedenken darein stürzen und ich sie dann rausfischen darf. Aber es macht mir sehr viel Spaß mit den Kindern im Wasser zu toben. Allgemein gehe ich gerne zur Arbeit. Ich kann mich immer besser einbringen, da ich nun den Tagesablauf kenne und die Kinder haben sich nun auch an mich gewöhnt und hören manchmal auf mich …
Diese Woche konnte ich nicht arbeiten. Letzten Samstag musste ich ins Krankenhaus Hospital Aleman. Es war nichts schlimmes, ich habe nur eine Bindehautentzündung. Da eine Bindehautentzündung sehr ansteckend sein soll, blieb ich sicherheitshalber zu Hause um meine Kinder nicht anzustecken, die ich doch viel auf den Arm habe … Ich habe Augentropfen verschrieben bekommen und es wird besser.
Nagut, das war’s nun auch schon wieder.
Achja… für diejenigen, die sich wundern, warum ich in letzter Zeit keine Bilder mehr online stelle. Meine Kamera ist abhanden gekommen und nun kann ich im Moment leider keine Fotos machen, was ich sehr schade finde.
Es grüßt aus Misiones,
Mariel(: