Im August nahm ich mir spontan eine Auszeit. Ziel: Urlaub in Dänemark. Meine Idee war es, mit dem Caddy am Strand zu parken und dort einfach das Meer zu genießen und die Seele baumeln zu lassen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen lediglich über ein Wochenende zu fahren, aber es kam natürlich mal wieder anders als geplant. Aus zwei Übernachtungen wurden letztendlich sechs … und aus geplanten 460 km wurden schließlich 1.314 km. Das sind dann doch ganz schön viele gefahrene Kilometer und Erlebnisse für einen Blogartikel.
Daher habe ich mich dazu entschieden eine 3-teilige Reihe über den Roadtrip in Dänemark zu schreiben. In diesem Beitrag berichte ich von meinen Zielen und Unternehmungen an der Westküste Dänemarks.
Ein Roadtrip durch das Land zwischen den Meeren
Dänemark liegt zwischen der Nord– und Ostsee. Insgesamt hat die Küste eine Länge von mehr als 7.000 km. Davon sind 5.000 km zum Baden geeignet. Außerdem gehören etwa 406 Inseln zu Dänemark. Demnach war klar, dass ich den Hauptteil der Reise an der Küste und am Wasser verbringen würde. Schließlich wollte ich ja nur mit meinem Auto auf dem Strand stehen und den Ausblick genießen.
Also lagen meine ersten Ziele entlang der Nordsee Dänemarks. Dabei versuchte ich einen guten Mix aus Natur, Bewegung und Kultur zu erleben. Aber lest selbst.
Tag 1: Am Strand von Rømø
Die Insel Rømø war mein erster Ziel meines Urlaubs in Dänemark- genauer gesagt der Strand in Lakolk. Ich gab das Ziel zuhause ins Navi ein und es wurden mir etwas über zwei Stunden Fahrt angezeigt. In Deutschland tankte ich den Caddy für den Roadtrip noch voll, da meine Recherchen besagten, dass Treibstoff in Dänemark zu dem Zeitpunkt teurer war. Außerdem kaufte ich ebenfalls auf deutscher Seite im Supermarkt ein, da Lebensmittel in Dänemark teurer sind. Anscheinend war mein Unterbewusstsein schon zu diesem Zeitpunkt auf mehr als zwei Übernachtungen ausgerichtet, da ich Reiseproviant für mehrere Tage einkaufte. Naja, nachdem ich also alle Besorgungen erledigt hatte, fuhr ich über die Grenze und es passierte … nichts. Gar nichts. Dank der Medienberichte der letzten Monate habe ich mich auf eine Grenzkontrolle eingestellt, aber diese blieb an diesem Grenzübergang zwischen Niebüll und Tønder aus.
Nun war mein Ziel ganz nah. Ich fuhr über den 9,2 km langen Straßendamm und die Sonne schien … das Meer glitzerte. In Dänemark gibt es einige Strände, an denen du kostenfrei(!) direkt auf dem Strand parken kannst. Der Sand ist so fest, dass mensch sich i.d.R. nicht festfährt. Trotzdem gilt es aufzupassen!
Zwischen Vorstellungen und Realität
In meinen Vorstellungen würde ich mit meinem Caddy alleine am Strand stehen und gemütlich einen Kaffee trinken, lesen und mir die Sonne ins Gesicht scheinen lassen. Schöne Vorstellung, oder?!
Die Realität sah aber ganz anders aus! Schließlich waren ja zu dem Zeitpunkt Sommerferien in Deutschland. Am Strand angekommen, reihte sich ein Auto neben einem Bulli neben einem Wohnmobil neben einem Auto usw. Ich suchte mir irgendwo ein Plätzchen, wo es schon etwas leerer war. Ich parkte den Caddy, machte die Heckklappe auf, zog die Küchenzeile heraus und setzte einen Kaffee auf. Naja, zumindest versuchte ich es. Ich hatte die Rechnung ohne den Wind gemacht. Normalerweise stört mich Wind ja nicht, aber meine Caddyküche hat leider noch keinen Windschutz. Dementsprechend gestaltete sich das Kafeekochen schwieriger als gedacht. Also nochmal Umparken und doch wieder zwischen die anderen Autos. Dann hat’s geklappt und ich konnte meinen Kaffee am Strand von Rømø genießen.
Insgesamt war ich etwa 2,5 Stunden dort. Ich las, schaute den Kitesurfern zu und machte einen Spaziergang. Der Strand ist schon sehr lang und lädt zu einem Spaziergang ein. Kinder bauten Sandburgen und ließen Drachen steigen. Außerdem gibt es ein öffentliches WC und einen HotDog-Imbisswagen für den kleinen Hunger zwischendurch. Allerdings kann ich dazu nichts sagen, weil ich, wie ihr wisst, mein Proviant dabei hatte. Wer allerdings etwas Ruhe und nicht nur von (deutschen) Urlauber:innen umgeben sein möchte, sollte dann doch eher noch etwas weiter in den Norden fahren.
Immer diese Stellplatzsuche ...
Danach machte ich mich auf die Suche nach einem Stellplatz. Mein erster Schritt führt mich immer zur App „park4night“. Dort erhält mensch einen guten Überblick über Campingplätze, Stellplätze, Parkplätze etc., inkl. Kommentare und Bewertungen. Diese Recherche führte mich in die Nähe von Ribe.
Tag 2: Ein Stadtrundgang durch Ribe
Die Stadt Ribe wurde mir mal wieder von meinem Vater empfohlen und ich weiß seine Empfehlungen, wie ihr wisst, sehr zu schätzen. Seine letzte Empfehlung führte mich ja nach Wernigerode. Das könnt ihr hier nachlesen.
Ribe, ca. 30 km von Esbjerg entfernt, ist die älteste Stadt Dänemarks und die Geschichte reicht etwa bis ins Jahr 710 zurück. Heute zählt die Stadt etwa 8.300 Einwohner:innen. Der gut erhaltene mittelalterlichen Stadtkern mit den historischen und z.T. denkmalgeschützten Gebäuden lädt zum Spazieren ein. Also parkte ich den Caddy kostenfrei in Zentrumsnähe und schlenderte dann immer der Domspitze nach in Richtung Zentrum.
Station 1: Ribe Domkirke
Der Dom zu Ribe oder auch Ribe Domkirke auf Dänisch ist das Wahrzeichen der Stadt. Eingeweiht im Jahr 1250 ist der Dom im romanischen und später gotischen Baustil ein Besuchermagnet. Ich stand zwar nur vor der Tür, aber das Gebäude ist schon beeindruckend. Der Zutritt zum Dom ist kostenlos, aber für die Turmbesteigung und das Dommuseum muss Eintritt gezahlt werden. Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet ihr hier. Vom Turm soll mensch wohl einen wunderbaren Ausblick über die Umgebung haben. Doch leider hatte ich einen dieser grauen Sommertage erwischt, so dass ich mir den Aufstieg ersparte.
Station 2: Der Alte Hafen von Ribe
Schon sehr früh wurde Ribe eine besondere Rolle zugeschrieben. Der Hafen und der schiffbare Fluss machten die Stadt im Mittelalter zum bedeutendsten Handelsort des Nordens. Die Stadt pflegte Handelsbeziehungen nach England und Norddeutschland. Von den Handelsschiffen aus aller Welt ist heute allerdings nicht mehr viel zu sehen. Die großen Schiffe legen nun in Esbjerg an. Der Hafen von Ribe ist nun kaum mehr als eine Anlegestelle für Sportboote und Segelyachten. Die Markierungen der Sturmflutsäulen zeigen den Wasserstand vergangener Sturmfluten und lassen darauf schließen, wann und wie die Stadt überschwemmt wurde.
Station 3: Die Wassermühle in der Fußgängerzone
Die ehemalige Hauptstraße, heute Fußgängerzone ,Over-, Mellem- und Nederdammen wurde über den Fluss Ribe Å gebaut. Beim Stadtbummel überquert mensch drei schmale Teilströme. Das Gefälle ist stark, allerdings dreht sich heute nur noch ein Wasserrad.
Station 4: Terpager & Co.
Ich spazierte also auf mittelalterlichen Straßen mit Kopfsteinpflaster … entlang von Fachwerkhäusern mit bunten Fassaden und ließ mich treiben. Meine Blicke nach rechts und links blieben immer wieder an den Hinterhöfen hängen und weckten meine Neugier. Einige sind privat, andere wiederum gehören zu Restaurants und Cafés.
Dann fand ich ihn – den Hinterhof, der mich direkt ansprach. Die gelben Stühle, der grüne Garten und das Kaffeemobil überzeugten mich. Ich trat also ein und fühlte mich direkt wohl. Die Sitzgelegenheiten auf der Terrasse sind umgeben von Blumen. Vom regen Treiben auf der Fußgängerzone war nichts mehr zu spüren oder zu hören. Ich bestellte mir einen Cappuccino und nutzte die Pause zum Lesen. Dieses Café kann ich auf jeden Fall empfehlen. Zum Instagram-Account geht es hier entlang. Nach der Kaffeepause ging es dann auch schon mit meinem Roadtrip weiter und ich machte mich auf dem Weg zurück zum Caddy.
Weitere Unternehmungen in Ribe
Natürlich hat Ribe noch viel mehr zu bieten, als ich nun gesehen und beschrieben habe. Meine Zeit war leider etwas begrenzt, da ich mit dem Caddy noch weiterfahren wollte, aber auf dieser Seite „vadehavskysten“ gibt es weitere Informationen über Unternehmungen in und um Ribe … entlang der Wattenmeerküste.
Tag 3: Leuchtturm Bovbjerg Fyr
Die Nacht habe ich auf einem kostenfreien Stellplatz mit warmer Dusche und Toilette verbracht. Eine Seltenheit auf meinem Roadtrip! Als Tagesziel des dritten Tages habe ich mir die Steilküste der Westküste Dänemarks herausgesucht und bei meinen Recherchen stieß ich auf den Bovbjerg Leuchtturm.
Meinen Caddy parkte ich bei der Kirche des etwa 2 km entfernten Ort namens Trans. Der Parkplatz ist zwar klein, aber ich hatte Glück, da ich wohl rechtzeitig/früh dort war. Der Leuchtturm war bereits aus der Ferne zu sehen und so spazierte ich entlang der Steilküste in Richtung des Bovbjerg Fyr. Die Landschaft ist dort atemberaubend! Das blaue Meer, die Steilküste und dann im Sonnenschein. Ein Traum!
Nach ca. 45 Minuten erreichte ich den Leuchtturm und die Touristen tummelten sich dort schon. Aber bei dieser Sehenswürdigkeit an diesem Ort überraschte es mich auch nich. Wer übrigens nicht spazieren möchte, kann auch direkt dort parken.
Der rote Leuchtturm und die dazugehörigen Gebäude sind die einzigen Gebäude weit und breit. Insgesamt ist der Bovbjerg Fyr 26 m hoch und befindet sich an der höchsten Stelle der 40 m hohen Steilküste. Aufgrund des einzigartigen Klippenprofils gehört Bovbjerg Fyr zum Geopark Westjütland, welcher zu den UNESCO Weltkulturerben zählt. Da ich mal wieder versuchte möglichst low-budget zu reisen, freute ich mich, dass der Aufstieg auf die Plattform nur einen schmalen Taler kostet. Nach etwa 90 Stufen erreichte ich die Plattform. Dort pustete mir der Wind genau schön um die Ohren, also setzte ich erstmal meine Mütze auf. Von dort oben hatte ich eine grandiose Aussicht über das Wasser und das Land. Noch heute warnt das Leuchtfeuer, allerdings mithilfe modernster Technik, den Seeverkehr vor Gefahren der jütländischen Küste.
Außerdem führte ich dort das erste richtige Gespräch nach drei Tagen. Meine Gesprächspartnerin war eine ältere Dame und wir tauschten uns über Überbleibsel der Umgebung aus einer anderen Zeit aus. Entlang der Westküste Dänemarks befinden sich, teilweise im Sand versunkene, Reste der Bunker der deutschen Besatzungszone während des Zweiten Weltkriegs. Diese Verteidigungslinie – der sogenannte Atlantikwall – erstreckt sich über eine Länge von 2.685 km. Immer mal wieder traf ich auf Relikte dieser Zeit.
Die Sehenswürdigkeit Bovbjerg Fyr wird von etwa 130 Ehrenamtlichen und einer fest angestellten Leuchtturmwärterin betrieben. Im Café des Leuchtturms kann mensch bei einer Tasse Kaffee, hausgemachten Kuchen oder anderen regionalen Spezialitäten verweilen. Außerdem gibt es dort wechselnde Kunstausstellungen, Konzerte und Theateraufführungen.
Fazit: 3 Tage an der Westküste Dänemarks
Wie schonmal erwähnt habe ich Dänemark völlig unterschätzt – besonders die Landschaft hat es mir angetan. Die Nordseeküste ist ein Paradies für Naturliebhaber:innen. An den endlosen Stränden sind lange Spaziergange bei frischer Meeresluft und mit Blick auf das Meer und die beeindruckende Dünenlandschaft möglich. Unglaublich schön!
Die ersten drei Tage haben mich also schon sehr überzeugt. Das Wochenende ging viel zu schnell vorbei. Klar war nun auch: Ich möchte mehr sehr, Meer erleben und noch nicht nach Hause. Ich spürte eine innere Unruhe, die mich in den Norden Dänemarks zog. Also ich konnte noch nicht zurück! Glücklicherweise hatte ich erstmal keinen Zeitdruck, also setzte ich meine Reise weiter in den Norden fort, anstatt zurück in den Süden zu fahren. Dazu erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag mehr.
Vielen Dank, dass Du dir die Zeit zum Lesen meines Blogbeitrags genommen hast! Hat dir der Artikel gefallen, hast Du Fragen oder Anregungen? Vielleicht warst Du auch schon in Dänemark und hast noch mehr Tipps für Aktivitäten. Dann lass’ gerne einen Kommentar da
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