Im letzten Monat bin ich wieder etwas in der Dominikanischen Republik herumgekommen, u.a. war mein Bewegungsdrang darauf zurückzuführen, dass ich Besuch aus Deutschland hatte … und zwar von meinem Vater. Auch für ihn war es nicht das erste Mal auf der Insel, allerdings haben wir uns vorgenommen, an Orte zu fahren, die wir noch nicht kennen.
In diesem Beitrag bekommst du also einen Einblick in unsere Zeit in Bayahibe und Umgebung und erhältst gleichzeitig tolle Anregungen für deinen Aufenthalt in Bayahibe. Viel Spaß beim Lesen!
Mit dem Bus nach Bayahibe
Am Vormittag machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle Sichoem in Santo Domingo, um in die Stadt La Romana zu fahren. Bayahibe ist ein so kleiner Ort, wo keine Direktbusse aus der Hauptstadt hinfahren, sondern ein Umstieg in La Romana erforderlich ist. Zum Glück fahren die Busse sehr regelmäßig … naja, je nachdem, wie schnell sie sich mit Mitfahrenden füllen. Wenn der Bus voll ist, geht’s los. Das trifft auch auf den Kleinbus von La Romana nach Bayahibe zu. Mit Warte- und Umstiegszeiten waren wir insgesamt drei Stunden unterwegs und kamen gegen Mittag in unserer gemieteten AirBnB – Wohnung an.
Auf Erkundungstour in Bayahibe
Nachdem wir uns kurz in der gemieteten Wohnung ausgeruht haben, machten wir uns auf den Weg, um den Ort zu erkunden. Wer mich kennt, weiß ich mich an einem neuen Ort als Erstes, falls vorhanden, ans Wasser begebe.
Alle Wege führen ans Wasser!
So auch dieses Mal … Wir folgten dem Schild Playa Pública und schwupps waren wir nach 10 Minuten zu Fuß am schönen Strand Playa Bayahibe. Wir liefen den Strand entlang, bis wir am nahegelegenen Hafen ankamen und uns dort für eine Weile hinsetzten, um das alltägliche Treiben zu beobachten. Kleine Fischerboote lagen schon bereits vor Ort und die Ausflugsboote mit den Tourist*innen fuhren nach und nach in kleinen Scharen in den Hafen ein. Dazu komme ich allerdings gleich noch ausführlicher.
Informationen über Bayahibe
Bayahibe liegt im Südosten der Dominikanischen Republik, ca. 140 km von Santo Domingo entfernt. Der Ort liegt direkt an der Küste und wurde 1874 von Fischern gegründet und zählt ca. 2.000 Einwohner*innen. Auch heute noch ist die Fischerei neben des Tourismus‘ eine der Haupteinnahmequellen der dort Ansässigen. Außerdem ist uns aufgefallen, dass sich dort vermehrt Italiener*innen niedergelassen haben. So sind auch einige Restaurants italienisch geführt und es wird viel Pasta und Pizza angeboten. Außerdem ist Bayahibe wohl einer der Spots in der Dominikanischen Republik für Taucher*innen. Ansässige Tauchschulen bieten unzählige Tauch- und Schnorchelexkursionen an. Das Meer ist überwiegend ruhig und es gibt an die 20 Tauchstellen entlang der Küste.
Für den kleinen Hunger
Unsere Erkundungstour ging weiter … und mittlerweile machte sich auch der kleine Hunger bemerkbar. Glücklicherweise handelte es sich nur um den kleinen Hunger, so dass wir ziemlich schnell fündig wurden. Wir entdeckten nämlich einen kleinen Empanadas-Stand in der Ortsmitte, direkt gegenüber dem Supermarkt MyA.
Mich hat besonders überzeugt, dass die Empanadas, von einem jungen Paar, frisch nach Wunsch gefüllt und frittiert werden. Es gibt verschiedene Füllungen zur Auswahl, sowie auch frischgepressten Saft. Ich entschied mich für eine Schinken-Käse-Empanada und für einen Maracuja-Ananassaft.
Diese Empanadas sind günstig und absolut empfehlenswert! Und weil sie uns so gut schmeckten, kehrten wir in den darauffolgenden Tagen zurück und probierten uns durch die anderen Varianten.
Was ist eine Empanada?
Eine Empanada ist eine gefüllte Teigtasche und besonders verbreitet in Spanien sowie Mittel- und Südamerika. Entweder werden sie im Ofen gegart oder frittiert. In der Dominikanischen Republik ist es üblich eine frittierte Empanada zum Frühstück zu essen. Es gibt viele verschiedene Füllungen, so dass alle Geschmäcker befriedigt werden können.
Rot, röter Sonnenuntergang
Am frühen Abend setzten wir uns erneut auf eine Bank am Hafen und konnten einen unglaublich schönen Sonnenuntergang beobachten. Wir blickten eine ganze Weile auf das Meer hinaus und bestaunten die unterschiedlichen Rottöne am Himmel. Als ich mich umsah, bemerkte ich, dass Vorbeilaufende anhielten und auch die anderen Bänke sich gefüllt hatten.
Sonnenuntergänge strahlen auf mich eine gewisse Ruhe aus und bieten mir die Möglichkeit, mich auf den Moment zu konzentrieren und in meinem Kopf auf Pause zu drücken. Das Gute daran ist: Sonnenuntergänge sind komplett gratis und kommen jeden Tag auf’s Neue!
Ein Spaziergang nach Dominicus
Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Frühstück auf zum Nachbarort Dominicus. Uns wurde erzählt, dass dorthin ein 2,5 km langer Wanderweg durch‘s Grüne führt. Gesagt, getan! Es war eine gute Abwechslung spazieren zugehen … ohne von lauten Motorengeräuschen gestört zu werden und Rücksicht auf den Verkehr nehmen zu müssen. Außerdem lag der Weg überwiegend im Schatten.
Nach ca. 30 Minuten erreichten wir den Nachbarort Dominicus, welcher eigentlich noch zur Gemeinde Bayahibe gehört. Die Badesachen hatten wir eingepackt, also suchten wir den Weg zum Strand.
Dominicus ist ebenfalls klein, allerdings wird die Küste von etlichen All-Inklusive Hotels und Ressorts gesäumt, wodurch lange Strandabschnitte privatisiert wurden. Also mussten wir erst durch den Ort, um uns am öffentlichen Strand abkühlen zu können. Gefühlt war der Spaziergang doppelt so lang und es gab kaum Schatten. Der Blick auf das Meer und die anschließende Abkühlung haben allerdings schnell alle negativen Gedanken wieder vergessen lassen. Dort verbrachten wir ein paar Stunden und liefen den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Ein Bootsausflug zuf Isla Saona
Wie bereits erwähnt, liegen im Hafen unzählige Ausflugsboote, die genutzt werden, damit Tourist*innen an unzähligen Exkursionen teilnehmen können. Es gibt Tauch- und Schorchelangebote sowie Touren zu den nahegelegenen Inseln Isla Saona, Isla Catalina und Isla Catalinita.
Um Punkt 9 Uhr ist jeder Parkplatz besetzt und ein Reisebus reiht sich neben dem nächsten ein. Frauen, Männer und Kinder laufen umher und versuchen den Reiseführer*innen zu folgen, welche sie zu ihrem Boot bringen. Verkäufer*innen laufen zwischen den Massen umher und versuchen Hüte (auf denen „Punta Cana“ steht), wasserdichte Handyhüllen, Strandtaschen und was sonst noch für einen Strandtag (nicht) gebraucht wird, zu verkaufen.
Die Boote liegen schon bereit und Bootsführer*innen, Masseur*innen und Köch*innen warten auf Kundschaft. Die Reiseführer*innen schauen, wer das passendste Boot für die Gruppe hat und dann wird über Preis und Dauer verhandelt.
Wenn dann endlich alle Hartfakten geklärt sind, wird Person für Person auf das Boot oder Katamaran oder sonstiges Wassergefährt begleitet und bekommt eine Rettungsweste in die Hand gedrückt. Dann geht’s los! Wir entschieden uns für einen Ausflug auf die Insel Saona.
Anker lichten, los geht's!
Unser Exkursionspaket beinhaltete diverse Stopps an Stränden mit Schnorchelmöglichkeiten, Getränke und Mittagessen. Auf dem Hinweg hielten wir nicht unweit der Küste an einem Punkt, an dem ein Schiffswrack auf dem Grund liegt und eine schöne Kulisse zum Schnorcheln bietet. Allerdings hatten wir leider keine Schnorchelausrüstung dabei. Ziemlich schade!
Playa Flamenco
Nach einer halben Stunde erreichten wir unseren ersten Haltepunkt auf der Insel: Playa Flamenco. Schon auf dem Hinweg im Boot, waren alle Blau- und Türkistöne im Wasser vertreten. Der Strand Playa Flamenco ist in unglaublich schön. In meinen Augen ist er einer der schönsten Strände in der Dominikanischen Republik. Er liegt versteckt in einer kleinen Bucht und das Wasser ist kristallklar.
Dort lagen schon ein paar weitere Boote und nach und nach kamen noch mehr … andere fuhren wieder. Es wurde ein Tisch mit Snacks und Getränken und Liegen für Massagen aufgestellt. Es ist schon irgendwie absurd, dass an einem so idyllischen und ruhigen Ort, plötzlich so viel los ist und die Ruhe jeden Tag für ein paar Stunden gestört wird. Wir genossen unsere tägliche Abkühlung im Wasser, machten ein paar Fotos und Video und nach ca. 90 Minuten ging es weiter zum nächsten Stopp.
Die Siedlung A Mano Juan
A Mano Juan ist die einzige Siedlung auf der Insel Saona. Dort lebten bis zur Pandemia ca. 80 Familien. Da die Haupteinnahmequelle der Dorfbewohner*innen der Tourismus bzw. die Ausflüge sind, sind einige Familien abgewandert und Stand heute ist nicht genau klar, wie viele Menschen dort noch leben.
Wir wurden kurz durch das Dorf geführt und hielten u.a. bei der Rettungsstation für Schildkröten.
Dieses Projekt lebt durch externe Spenden und Ehrenamtlichkeit der Dorfbewohner*innen. Die Schildkrötennester werden am Strand eingesammelt, um die Schildkröten in Boxen auszubrüten.
Anschließend werden die geschlüpften Schildkrötenbabies nach Einbruch der Dunkelheit an ihrem ursprünglichen Ort ausgesetzt, damit sie von dort ins Meer hinausschwimmen können. Warum nachts? Ganz einfach … nachts sind die Schildkrötenbabies unsichtbar und somit vor ihren natürlichen Feinden, wie Vögel, sicher. Schildkröten werden in der Dominikanischen Republik illegaler Weise gefangen, verkauft und gegessen, da sie angeblich potenzfördernd wirken.
Diese Rettungsstation wurde bis vor einigen Jahren noch von der Universtität in Valencia finanziell unterstützt und dient dem Erhalt der Schildkröten, u.a. befinden sich auf und vor der Insel auch vom Aussterben bedrohte Schildkrötenarten.
Am Strand Canto de la Play
Unser letzter Halt auf der Insel war der Strand Canto de la Playa. Anderer Strand, ähnliches Programm wie am Playa Flamenco zuvor – Snacks, Getränke, Musik und chillen. Da nicht alle Bootstouren diesen Strand im Programm haben, war dieser verhältnismäßig leer. Das Wasser war ebenfalls kristallklar und nur ein paar Meter vom Ufer entfernt, gibt es Unterwasserfelsen, wo es sich ebenfalls lohnt zu schnorcheln. Ärgerlich nur, dass wir keine Ausrüstung dabei hatten.
Also mein Tipp: Unbedingt Taucherbrille und Schnorchel für das komplette Erlebnis einpacken!
Am Canto de la Playa verbrachten wir ca. 60 Minuten und dann ging es auch schon zurück. Der Himmel verdunkelte sich und ich hoffte nur, dass wir es im Trockenen zurück nach Bayahibe schaffen.
Ein kurzes Hallo zu den Seesternen und zurück nach Bayahibe
Auf dem Rückweg kamen wir an Mangroven vorbei sowie am Drehort der türkischen Version der TV-Show Survivors. Kurze Zeit später hielten wir auf dem Wasser in der Piscina Natural, einem natürlichen Schwimmbecken. Dabei handelt es sich um eine Badestelle im Meer, allerdings in Küstennähe. Dort ist das Wasser bauchnabeltief und es gibt die Möglichkeit Seesterne zu sehen. Es war sogar okay, die Seesterne in die Hand zu nehmen. Hierbei ganz wichtig: Die Seesterne bloß nicht aus dem Waser heben, da sie sonst nicht mehr atmen können!!!
Es war das erste Mal, dass ich einen lebenden Seestern in meinen Händen hielt und ich war überrascht von seiner Größe und der Haut. Ich dachte immer, dass Seesterne klein und an der Unterseite weich wären, aber dem war nicht so. Also mal wieder was gelernt!
Wir erreichten Bayahibe ca. 30 Minuten später und dort spielte sich das gesamte Spektakel nochmal rückwärts ab … als hätte jemand auf „Zurückspulen“ gedrückt. Frauen, Männer und Kinder geben ihre Rettungswesten ab, klettern aus den Booten, klopfen sich den Sand von den Füßen, ziehen ihre Schuhe an und machen sich im Entenmarsch auf den Weg zu ihren Bussen … gerade noch rechtzeitig, um im Ressort das Abendessen zu genießen.
Mein Fazit zur Isla Saona
Es war auf jeden Fall ein sehr schöner Tag und ein Ausflug auf die Insel ist absolut empfehlenswert. Es ist einfach ein wunderbarer Flecken Erde. Ich habe hier bewusst nun keine*n Touranbieter*in erwähnt, da das Angebot sich nach den Interessen richtet und dementsprechend angepasst wird.
Wer allerdings eine Low-Budget-Variante bevorzugt, hat die Möglichkeit sich auf eigene Faust auf die Insel zu begeben … zumindest in den Ort A Manos Juan. Es gibt nämlich ein Boot als öffentliches Verkehrsmittel, welches vormittags ablegt und nachmittags zurückfährt. Leider habe ich keine exakten Uhrzeiten, aber ansonsten einfach mal am Hafen (nicht bei den Touranbieter*innen) durchfragen.
Der Nationalpark Parque Nacional Cotabanama
Am letzten Tag regnete es morgens. Aufgrund eines späten Frühstückes passte es uns allerdings ganz gut so. Also warteten wir den Regen ab und gingen dann zur zentralen Bushaltestelle in Bayahibe, um einen Guagua (Kleinbus) nach Dominicus bzw. zu einem der Eingänge des Nationalparks Cotabanama zu nehmen. Wir mussten ungefähr 30 Minuten warten … auch hier gibt es keinen Busfahrplan … aber erstmal im Bus waren wir dann auch innerhalb von 15 Minuten am Nationalpark.
Kleiner Tipp: Es ist ratsam, immer ein paar Münzen in der Tasche zu haben, wenn mensch mit den öffentlichen Guaguas fahren möchte, da sie manchmal kein Wechselgeld haben.
Wandern und Mücken
Zunächst liefen wir noch auf einem breitem Weg und kamen nach kurzer Zeit am Eingang des Nationalparks an, wo wir eine Gebühr bezahlten. Von dort führt zum Wanderweg zur Höhle Cueva del Puente. Der Wanderweg wurde ziemlich schnell ziemlich holprig. Es ging über Stock und Stein, an Pfützen vorbei, inmitten immergrüner Bäume und Pflanzen.
Ich hatte mir vorher ausgemalt, dass wir dort ganz gemütlich zur Höhle spazieren werden und wieder zurück. Allerdings hatte ich in meiner Vorstellung die Mücken nicht bedacht … und da es vorher geregnet hat, gab es dementsprechend noch mehr Mücken. Zum Glück hatte ich mir noch ein dünnes Hemd zum Überwerfen und Mückenspray eingepackt. Allerdings trug ich nur eine kurze Hose. Die Mücken hatten es auf uns abgesehen. Also war es eher ein Weglaufen vor den Mücken, als ein entspannte Wanderung.
Die Höhle Cueva del Puente
Nach einer ca. 45 – 60 minütigen Wanderung erreichten wir die Cueva del Puente, wo es im Inneren etwas kühler und teilweise stockfinster war. Da die Smartphones heutzutage alle mit Taschenlampen ausgestattet sind, konnten wir zwar durch die Höhle gehen, aber leider nicht so viele Steinformationen erkennen. Eine Taschenlampe oder Stirnlampe wäre auf jeden Fall angebracht gewesen. Doch diese lag gut eingepackt in meiner Tasche in der Wohnung. Verdammt!
Wir ruhten uns einen Moment aus, genossen die angenehme Frische und machten uns dann auch schon wieder auf dem Rückweg … oder eher gesagt auf zum Wettlauf gegen die Mücken.
Mein Fazit zur Höhle
Trotz der Unannehmlichkeiten bzgl. der Mücken ist es ein schöner und ruhiger Wanderpfad. Zwischendurch kamen uns vereinzelt 1-2 Menschen entgegen, aber die meiste Zeit waren wir alleine und konnten die angenehme Ruhe genießen, die der Nationalpark ausstrahlt.
Ein absolutes Muss: Wer also tatsächlich den Nationalpark besuchen möchte, sollte definitiv Mückenspray einpacken oder lange leichte Kleidung anziehen. Außerdem darf ein festes Schuhwerk nicht fehlen und die Taschenlampe sollte für eine Höhlenbesichtigung mitgenommen werden.
Bayahibe - auf jeden Fall ein Besuch wert
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Toller Beitrag . Ich kann mir eine super Vorstellung von Bayahibe machen und habe richtig Lust bekommen selbst hinzufahren ☺️Vielen Dank auch für die Zusammenstellung der Tipps!
Vielen Dank für deinen Beitrag Isabella. Es freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat. Falls du nach Bayahibe fahren solltest, wünsche ich dir viel Spaß! 🙂