Der 27. Februar ist ein Feiertag in der Dominikanischen Republik … und das schon seit 177 Jahren. Dieser Blogeintrag wird nach langer Zeit mal wieder einen geschichtliches Thema behandeln, und zwar die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik. Schließlich erlangte die Dominikanische Republik am 27. Februar 1844 ihre Unabhängigkeit. Auch wenn der Feiertag bereits über einen Monat her ist, erfahrt ihr in diesem Artikel, wie es zur Unabhängigkeit kam und was vorausgegangen war.
Kolumbus erreicht die Insel
Wie wir in der Schule gelernt haben, brach Christoph Kolumbus mit einer Schiffsflotte auf, um zu beweisen, dass es einen westlichsten Seeweg nach Indien gab. Was uns als Entdeckung Amerikas durch Kolumbus verkauft wird, stimmt nur zum Teil. Natürlich haben bereits Menschen auf der Insel gelebt – in dem Fall der Dominikanischen Republik hießen die ersten Siedler*innen taínos … übergesiedelt per Kanu aus der Region des heutigen Venezuelas. Kolumbus erreichte die Insel im Dezember 1492, taufte sie La Española und gründete die erste spanische Siedlung in der „Neuen Welt“. Diese Siedlung hat sich im Laufe der Jahrhunderte zur dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo entwickelt, wie wir sie heute kennen.
Anfängliche Unruhen und wechselnde Besitzrechte
Nach 200 Jahren musste die spanische Regierung einen Teil der Insel an Frankreich abgegeben, welchen wir heute unter dem Namen Haiti kennen. Ein Jahrhundert später, im Jahr 1795, trat Spanien auch den restlichen Teil der Insel an Frankreich ab. In den darauffolgenden Jahren wurde die gesamte Insel „Santo Domingo“ genannt. Der haitianische Inselwesten erlangte 1804 die Unabhängigkeit von Frankreich und fünf Jahre später verlor Frankreich auch den dominikanischen Inselosten. Allerdings erlangte die Dominikanische Republik zu diesem Zeitpunkt noch nicht ihre Unabhängigkeit, da dies von der spanischen Regierung verhindert wurde. Kurze Zeit später in 1821 schafften es die Dominikaner*innen sich von Spanien zu lösen und sich der Republik Gran Columbia (heutiges Ecuador, Panama, Venezuela und Kolumbien) anzuschließen. Diese Vereinigung war allerdings nicht von langer Dauer, da Haiti im Jahr 1822 die komplette Insel für die darauffolgenden 22 Jahre für sich beanspruchte. In diesen Jahren versuchte die haitianische Regierung ihre Sprache und Kultur auf der gesamten Insel zu etablieren … es wurde z.B. veranlasst, dass wichtige Dokumente nur noch auf Französisch veröffentlich wurden. Außerdem wurden die größeren Wälder abgeholzt, um mit dem gewonnenen Holz die Schulden gegenüber Frankreich begleichen zu können. Während der Besetzung durch die Haitianer*innen bildeten Juan Pablo Duarte, Ramón Matías Mella und Francisco del Rosario Sánchez mit anderen Akteuren die geheime Organisation La Trinitaria, um einen Staatsreich gegen die haitianische Regierung zu planen.
Der Tag der Unabhängigkeit
Am 27. Februar 1844 war es dann endlich soweit und Francisco del Rosario Sánchez proklamierte die Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik und seit diesem Tag trägt die dominikanische Flagge – auch La bandera genannt – die Farben blau, rot und weiß. Noch heute ist die Rivalität zwischen der dominikanischen und haitianischen Bevölkerung zu spüren – dies hat zum einen geschichtliche Hintergründe, wie ihr nun erfahren habt, und zum anderen aktuelle wirtschaftliche und soziale Gründe.
Wie wird heutzutage gefeiert?
Der Día de la Independía (dt. Unabhängigkeitstag) wird im Volksmund auch Día de la Bandera (dt. Tag der Flagge) genannt. Es gibt sogar ein Gericht, welches La Bandera genannt wird. Bestellst du dieses Gericht, welches die Farben der dominikanischen Flagge widerspiegeln soll, bekommst du einen Teller mit geschmorten Hähnchen (rot), Bohnen (blau) und Reis (weiß).
Jedes Jahr kommen Dominikaner*innen an der Puerta del Conde in Santo Domingo und an öffentlichen Plätzen in anderen Städten zusammen, um ihren Gründervätern zu gedenken.
Je nachdem auf welchen Wochentag Feiertage in der Dominikanischen Republik fallen, wird der Feiertag auf den darauffolgenden Montag „nachgeholt“, um der Bevölkerung ein langes Wochenende und somit einen weiteren freien Tag zu ermöglichen. An solchen Tagen füllt sich das Hostel bis auf das letzte Bett und die Strände sind sehr gut besucht – als würden wir momentan nicht von einer Pandemie betroffen sein. Auch die Strände von Cabarete waren sehr gut besucht und die Restaurants hatten La Bandera als besonderes Angebot auf dem Speiseplan.
Und sonst so?
Ansonsten geht es mir nach wie vor sehr gut in Cabarete. Meine letzten Tage im Hostel sind nun angebrochen, da ich zum 01. April in eine kleine Wohnung ziehen werde – allerdings nur zwei Gehminuten vom Hostel entfernt. Schließlich gefällt mir die Wohngegend doch ganz gut und ich fühle mich sicher. Nach über sechs Monaten Wohnen im Hostel ist mir aufgefallen, wie wichtig mir dann doch meine Ruhe und mein privater Rückzugsort ist. Ich freue mich sehr auf die kommende Veränderung!
Love you